Investitionen in die Automobilindustrie in der Slowakei „boomen“ erneut

Der Euroraum zeigt seit 2014 einen tendenziell kontinuierlichen Aufschwung der wirtschaftlichen Stabilität – auch in der Slowakischen Republik ist überall eine wirtschaftliche Besserung zu spüren.

Diese Entwicklung wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass der Hersteller Jaguar Land Rover bestätigt hat, dass die Gesellschaft als erster britischer Automobilhersteller eine Produktionsstätte in der Slowakei eröffnen wird. Die Mitteilung erfolgte nach der Unterzeichnung des Abkommens zwischen der Gesellschaft Jaguar Land Rover und der slowakischen Regierung. Damit könnte die Kraftfahrzeugproduktion ab 2018 auf über 1,3 Mio. Einheiten steigen. Das Bruttoinlandsprodukt soll durch die neue Fabrik zusätzlich um über 1% zulegen. Der Standort für die neue Fabrik ist das in der WestSlowakei gelegene Nitra, die sechstgrößte Stadt der Slowakei. Die mit Investitionen von ungefähr 1,38 Mrd. Euro konzipierte Fabrik soll zirka 8.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Baubeginn der neuen Fabrikhallen im Industriepark bei Nitra ist für 2017 geplant und 2018 sollen die ersten Fahrzeuge vom Fließband rollen. In der ersten Phase werden 150.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert und zehn Jahre später bis zu 300.000 Fahrzeuge jährlich.

Mit Jaguar Land Rover siedelt sich bereits der 4. Autohersteller in der Slowakei an (nach Volkswagen in Bratislava, Kia in Zilina und PSA Peugeot Citroen in Trnava). Aktuell werden dabei in der Slowakei weltweit die meisten Neuwagen pro Kopf gefertigt und die Autobranche in der Slowakischen Republik beschäftigt ungefähr 75.000 - 80.000 Menschen.

Die Slowakische Republik verfügt über einen etablierten Premium-Automobilsektor, der 43 % der gesamten Industrie des Landes darstellt. Mehr als 300 Zulieferer in unmittelbarer Nähe und eine exzellente Logistik-Infrastruktur bestätigen, dass die Slowakei der ideale Ort für einen weiteren Standort von Jaguar Land Rover ist.

Die Automobilindustrie der Slowakischen Republik baut mehr und mehr Kapazitäten für Entwicklung und Forschung auf. Vor allem ausländische Teilehersteller nutzen die staatliche Investitionsförderung und Lohnkostenvorteile, um die Wertschöpfung in der Slowakei zu erhöhen. Bei einer solchen Konzentrierung der Ressourcen im Bereich der Automobilindustrie sollte man sich jedoch unserer Meinung nach auch immer fragen, ob eine weitere globale Krise in der Automobilindustrie die Wirtschaftssituation in der Slowakei nicht extrem negativ beeinflussen kann.

Veronika Pinterová

(pinterova@scwp.sk)