Internationale Rechtsberatung

Sie sind auf der Suche nach einer international tätigen Anwaltskanzlei? DIKE Schindhelm steht Ihnen mit internationalen Teams zur Seite und berät sie kompetent, engagiert und mit wertvoller Erfahrung vor Ort. Informieren Sie sich vorab online über verschiedenste Themengebiete des internationalen Wirtschaftsrechts. 

 

Das Wichtigste zur Akquisitionsfinanzierung

Sie sind an einem Unternehmenskauf interessiert? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über eine mögliche Akquisitionsfinanzierung wissen müssen. Wir erklären Ihnen, welche Möglichkeiten der Finanzierung sich Ihnen bieten, in welchen Fällen eine Akquisitionsfinanzierung sinnvoll ist und was es sowohl bei der Entscheidung über den Kauf eines Unternehmens als auch bei der Auswahl einer Akquisitionsfinanzierung zu beachten gilt.


Inhaltsübersicht


Was ist eine Akquisitionsfinanzierung?

Als Akquisitionsfinanzierung wird die Finanzierung des Erwerbers beim Kauf eines Unternehmens verstanden. Erwerber können den Unternehmenskauf einerseits mit der Verwendung von Eigenmitteln, beispielsweise durch einbehaltene Gewinne, finanzieren (Innenfinanzierungen). Andererseits ist es möglich, den Kauf über die Nutzung finanzieller Mittel von außerhalb des Unternehmens zu finanzieren. Dies kann beispielsweise durch die Aufnahme von Fremdkapital von finanzierenden Bankinstituten erfolgen. Eine weitere gängige Möglichkeit ist die Aufstockung des Eigenkapitals durch Kapitalerhöhungen (Außenfinanzierungen). Wegen des meist hohen Finanzierungsbedarfes bei einem Unternehmenskauf werden Akquisitionsfinanzierungen oft in einer Mischform aus Innen- und Außenfinanzierung aufgestellt.

Welche Arten von Akquisitionsfinanzierung gibt es?

Jede Akquisitionsfinanzierung geht mit der Vergabe von Sicherheiten einher. Bei der Außenfinanzierung unterscheidet man grundsätzlich fünf verschiedene Modellvarianten:

Sicherheitsmodell

Die Grundlage des Sicherheitsmodells besteht in der Aufnahme eines Bankdarlehens durch den Käufer. Die Absicherung erfolgt in diesem Fall durch das Anlage- und Umlaufvermögen des Unternehmens, das durch den Unternehmenskauf erworben wird.

Pfändungsmodell

Dem Pfändungsmodell unterliegt die Pfändung von Unternehmensanteilen als Basis der Finanzierungsabsicherung. 

Darlehensmodell

Im Darlehensmodell wird das übernommene Unternehmen zum Darlehensgeber für den Käufer. Für die nötige Refinanzierung nimmt das Unternehmen selbst gewöhnlicherweise wiederum ein Bankdarlehen auf.

Erwerbermodell

Steht das Ausgangsunternehmen finanziell gut dar, wird oft dieses Modell gewählt. Hierbei bildet dessen Anlage- und Umlaufvermögen die nötige Sicherheit der Akquisitionsfinanzierung.

Garantiemodell

Die Akquisitionsfinanzierung wird durch Bürgschaften und Garantien des kaufenden Unternehmens abgesichert.

Welche Art der Akquisitionsfinanzierung gewählt wird, hängt sicherlich von der individuellen Ausgangslage ab. Sowohl das Erwerber- als auch das Garantiemodell sind die günstigsten Finanzierungsarten, da sie niedrigen Darlehenszinsen unterliegen. Zu beachten ist jedoch in diesem Zusammenhang, dass mit beiden Modellen auch eine eigene Haftung einhergeht. Bei der Überlegung des richtigen Finanzierungsmodells ist der Einbezug eines Experten hilfreich.

Wann ist eine Akquisitionsfinanzierung sinnvoll?

Unternehmen greifen auf eine Akquisitionsfinanzierung zurück, wenn Sie einen Unternehmenskauf mit möglichst geringen Eigenmittel realisieren möchten. Wirtschaftlich gefestigte, mittelständische oder große Unternehmen mit einer guten Marktposition sind in der Regel in der Lage, die laufenden Kosten sowie Risiken einer M&A-Finanzierung souverän zu tragen. Wohingegen sich Akquisitionsfinanzierungen bei Start-Ups nicht anbieten.

Akquisitionsfinanzierung Ja oder Nein: Aspekte der Entscheidungsfindung

Innerhalb der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Akquisitionsfinanzierung sollten also diese Primäraspekte abgedeckt sein. In vielen Fällen sind Banken die Geldgeber, welche die Unternehmen auch überprüfen:

  • Das Unternehmen sollte über eine nachweislich gesicherte Marktposition verfügen.
  • Das Unternehmen sollte einen laufend positiven Cashflow verzeichnen.
  • Die Chancen und Risiken der Diversifizierung sollten ausreichend analysiert und eine positive Wachstumsstrategie erörtert worden sein.

In die Überlegung einer Diversifikationsstrategie werden sowohl Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten einbezogen werden. Die genannten Punkte können branchenübergreifend betrachtet werden.

Was sind typische Anlässe für Akquisitionsfinanzierungen?

Akquisitionsfinanzierungen werden meist von mittelständischen sowie Großunternehmen genutzt, die einen Unternehmenskauf beabsichtigen. Die Gründe für den Kauf eines Unternehmens können vielfältig sein, wobei oft die Expansion oder die Erweiterung des Produktportfolios ausschlaggebend sind. Ein anderer Grund kann in der Schaffung von Synergien durch Unternehmenszusammenschlüsse liegen, mit dem Ziel, eine Erhöhung der Marktposition zu erreichen. 

Was gilt es bei einer Akquisitionsfinanzierung zu beachten?

Zentraler Ausgangspunkt einer Akquisitionsfinanzierung bildet eine umfangreiche Bestandsanalyse, um den realistischen und gerechten Kaufpreis zu ermitteln. Schließlich soll der Kauf eines Unternehmens im besten Fall auch immer eine Win-Win-Situation für beide Seiten ergeben.

Ferner müssen Sie sich als Käufer in jedem Fall über Ihre finanzielle Situation im Klaren sein. Können Sie sicherstellen, dass Ihrerseits der Kauf des Unternehmens durch die Akquisitionsfinanzierung in trockenen Tüchern ist? Können die fortlaufenden Zahlungstransaktionen tatsächlich problemlos und fristgerecht abgewickelt werden oder bestehen noch Unsicherheiten.

Eine Due Diligence-Prüfung bringt Klarheit und Sicherheit

Für die Abwägung eines Unternehmenskaufs, der Ermittlung zugrunde liegender Risiken sowie für die mögliche Reduzierung von persönlichen Haftungsrisiken ist eine umfassende Due Diligence-Prüfung beim Zielunternehmen empfehlenswert.

Innerhalb der Analysen werden nicht nur allein der Cashflow und mögliche finanzielle Belastungen ermittelt. Vielmehr erfolgt eine ausführliche Betrachtung verschiedener Teilaspekte, von der arbeits- über die steuerrechtliche Situation bis hin zur Betrachtung von Compliance-Strukturen. Umso sorgfältiger und kleinteiliger die Recherche ausfällt, desto mehr Chance bietet sich Ihnen, Ihre rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken beim Unternehmenskauf auf ein nötiges Minimum zu reduzieren.

Fazit

Insbesondere für mittelständische und große Unternehmen stellt die Akquisitionsfinanzierung ein probates und attraktives Finanzierungsmittel dar. Es gilt jedoch, sich vorab ausreichend Klarheit über alle Strukturen, Potenziale und Risiken zu verschaffen. Nur so können Sie sich danach wieder vollkommen auf den Ursprung Ihres Vorhabens konzentrieren – der Unternehmensstrategie und dem damit verbundenen zukünftigen Erfolg Ihres Unternehmens.

Rechtliche Unterstützung bei der Akquisitionsfinanzierung

Ob Käufer oder Verkäufer – gerne unterstützen wir Sie in allen Fragen zum Unternehmenskauf/-verkauf, der Vertragsgestaltung und der Durchführung einer Akquisitionsfinanzierung.

Für eine individuelle Rechtsberatung zum Thema Akquisitionsfinanzierung nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Sie haben ein anderes Anliegen in Bezug auf Gesellschaftsrecht? Erfahren Sie mehr über unser umfassendes gesellschaftsrechtliches Leistungsportfolio.